Forschung und Smores

Wilderness International

Ich wache von einem für den kanadischen Regenwald komischen Geräusch auf. Tessa, eine von unseren zwei Guides am Burman River, spielt auf ihrer Bambus-Flöte. Ich treffe mich mit den anderen und wir setzen uns an einen ruhigen Ort (Silent Spot) an den Fluß. Dort angekommen setze ich mich hin, schließe die Augen und lehne mich zurück. Nach einer Weile schießt mir ein Gedanke wie ein Blitz durch den Kopf: Es gibt tausend Arten von Geräuschen, aber nur eine wirkliche Stille. Nach dieser Erkenntnis frühstücke ich. Die ersten Messungen für unser Projekt bereite ich vor, indem wir auf der gegenüberliegenden Seite des Burman Rivers ein 25×25 Meter großes Planquadrat, auch Plot genannt, abstecken. Eine sehr anstrengende Arbeit, da man durch alles durchlaufen muss, was einem in den Weg kommt. Dabei falle ich dreimal hin: ich muss mich mehr konzentrieren! Die für mich gigantischen und mächtigen Bäume ziehen mich in ihren Bann. Während der Siesta gehe ich mit den anderen schwimmen. Es ist bitter kalt, aber ich lasse mich mit einem Grinsen auf dem Gesicht treiben und genieße das Gefühl der Freiheit in der Wildnis. Nun gehe ich endlich mit den Anderen in unseren vorbereiteten Plot und wir vermessen die Bäume. Thekla fragt : „Should we note that in German or in English?“ Felix antwortet: „Just write the numbers in English!“ – allgemeines Lachen. Ich sitze am Feuer und lausche gespannt Daves (unser zweiter Guide) Smores-rede, denn er denkt, dass wir noch nie etwas darüber gehört haben beziehungsweise wissen, was Marshmallows sind. Ich grinse die anderen an und bekomme ein breites Grinsen zurück. Sami unser Fotograf fragt bitter ernst, als er einen Marshmallow in der Hand hat: „Can I eat that raw“? Sehr erheitert schlafe ich mit einem lächeln ein. Tobi Wilderness International
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