Forschung für den Naturschutz
Realer Impact durch wissenschaftliche Datenerhebung
Die Wildnis verstehen, um sie zu schützen
Wir sind davon überzeugt: Um die letzten Wildnisgebiete unserer Erde effektiv zu schützen, müssen wir sie verstehen, ihre Biodiversität dokumentieren und über sie berichten. Neben dem Wildnisschutz haben wir uns deshalb in unserer Satzung auch der Förderung von Bildung, Wissenschaft und Forschung zum Thema Naturschutz verschrieben. Dazu arbeiten wir partnerschaftlich mit Universitäten und anderen NGOs - und führen selbst Forschungsprojekte durch.
Dabei untersuchen wir, welche Arten genau in unseren Wäldern leben, wie sich die Biodiversität in den von euch geschützten Waldflächen entwickelt, und wie viel CO2 dort gebunden wird. Auf Basis wissenschaftlicher Daten können wir fundierte, wirksame und nachhaltige Lösungen für den schnelleren und besseren Schutz von Biodiversität finden.
Daran arbeiten wir seit 2019 in Peru unter anderem gemeinsam mit der NGO Fauna Forever direkt vor Ort. In Kanada kommen die Teams aller drei Stiftungen regelmäßig für Forschungsexpeditionen zusammen. Bis heute konnten bereits mehr als 1.500 Freiwillige, Praktikant:innen und Studierende zu unserer Forschung beitragen und eigene Projekte realisieren.
Arten in Peru
(nachgewiesene Wibeltierarten in unseren Schutzgebieten)
Arten in Kanada
(wurden bisher über Sichtung und eDNA in unseren Schutzgebieten dokumentiert)
Freiwillige
haben bisher zur Forschung beigetragen und eigene Projekte realisiert.
Wiegen, Messen und Zählen für die Wissenschaft
Mit unserem Team von Biolog:innen und Forschenden und in Zusammenarbeit mit anderen wissenschaftlichen Organisationen dokumentieren wir kontinuierlich die Biodiversität unserer Schutzgebiete. Bisher wurden im Secret Forest in Peru 477 Vogel-, 162 Amphibien- und Reptilien- und 92 Säugetierarten (davon 48 große Säugetierarten und 44 Fledermausarten) erfasst. Zum Vergleich: In Deutschland leben nur 21 Amphibien-, 15 Reptilien- und 25 Fledermausarten.

In jedem Schutzgebiet forschen wir anhand dieser vier Schritte.
Rapid Assessment
Die schnelle, fokussierte Datenerhebung hilft uns, besonders wertvolle und schutzbedürftige Gebiete zu identifizieren.
Erstellen eine Basisinventars
Das Basisinventar ist eine umfassende Erstaufnahme der Artenvielfalt als Ausgangspunkt für die weitere Beobachtung.
Langzeit-Monitoring
Darauf aufbauend etablieren wir Langzeit-Monitoringflächen, auf denen wir über Jahre hinweg Entwicklungen dokumentieren.
Spezielle Forschungsprojekte
Aus den Erkenntnissen der vorherigen Schritte entstehen gezielte Spezialforschungsprojekte, etwa zum Kohlenstoffgehalt der Moore unserer Schutzgebiete oder zur Bewegung einzelner Tierarten.
Monitoring in verschiedenen Bereichen:
Monitoring in verschiedenen Bereichen:
Säugetierforschung mit Kamerafallen
Kamerafallen und Tiersichtungen entlang festgelegter Routen (Transekte) dokumentieren vor allem Großsäuger (Jaguar, Tapire), aber auch fast nie gesehene, extrem scheue Arten (z.B. Tayras).
Fledermäuse
Mit Netzen und höchster Sorgfalt fangen geschulte Expert:innen die Fledermäuse ein, um sie zu erfassen, bestimmen und zu messen.
Herpetofauna
Entlang festgelegter Routen (Transekte) werden Tiersichtungen erfasst. Manche Amphibien und Reptilien werden auch gechipt und vermessen.
Vogelforschung
Punktzählungen und Beringungen geben Einblick in Veränderungen von Artenvielfalt und Populationsgrößen.
Kaimane
Das Verhalten und die Bestandsdynamik der Kaimane geben Hinweise auf die Auswirkungen von Umweltbelastungen wie Quecksilberverschmutzung durch illegalen Goldabbau.
Botanik
Auf Dauerversuchsflächen messen wir die Höhe und den Durchmesser von Bäumen, berechnen ihre Biomasse und verfolgen ihr Wachstum.
Vergangene und aktuelle Projekte
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eDNA-Pilotprojekt
Schnell, minimalinvasiv und präzise: Das eDNA-Forschungsprojekt von Wilderness International und der ETH Zürich, unterstützt von der Audi Umweltstiftung und DJI. Im März 2024 gestartet, ermöglicht das Umwelt-DNA-Pilotprojekt eine ganz neue Art des Biodiversitätsmonitorings – selbst in den unzugänglichsten Orten: den Baumkronen des tropischen Regenwalds.
Moorforschung im Misty Forest
Im Juli 2025 begleiteten uns Wissenschaftler:innen des Greifswald Moor Centrums in unsere kanadischen Schutzgebiete, um erstmalig die Tiefe und den Kohlenstoffspeicher der Moore zu untersuchen. Die Ergebnisse sind im Frühjahr 2026 zu erwarten.
Biodiversität der Baumkronen
Aktuell bauen wir ein Netz von Kameras hoch in den Wipfeln des Secret Forests auf. Da ein Großteil der Säugetiere sich gerne in luftiger Höhe aufhält, werden die Kameras beispiellose Einblicke in die Artenvielfalt der Baumkronen ermöglichen und so eine bislang kaum erforschte Dimension des Regenwald-Ökosystems sichtbar machen.
Zusammenarbeit mit iBOL
Das Projekt „International Barcode of Life“ (iBOL) erfasst die genetischen Barcodes sämtlicher Arten auf der Erde in einer globalen Referenzdatenbank, um selbst kleinste Organismen eindeutig zu bestimmen. Seit 2025 stellen wir für diese Projekt Insektenproben aus unseren Schutzgebieten zur Verfügung. Durch die genetische Analyse dieser Proben wird die Artenvielfalt unserer Wälder sichtbar gemacht und in den internationalen Datenpool von iBOL integriert.
Symbiose: Fauna Forever & Wilderness International
Während Wilderness International durch rechtlich gesicherte Landkäufe die Grundlage schafft, führt Fauna Forever präzise ökologische Datenerhebungen in unseren peruanischen Schutzgebieten durch. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse fließen direkt in unsere Schutzstrategie ein: Sie helfen uns, besonders wichtige Gebiete für den Schutz zu identifizieren, Trends frühzeitig zu erkennen, Risiken einzuordnen und Naturschutz wirksam, messbar und transparent zu gestalten.

Stipendien für die Forschung
Seit 2024 vergeben wir Forschungsstipendien an peruanische Nachwuchswissenschaftler:innen, um lokale Expertise im Naturschutz zu stärken. Gerade im Amazonas ist langfristiger Schutz nur möglich, wenn Menschen vor Ort Forschung betreiben, Wissen weitergeben und Verantwortung übernehmen. Mit den Stipendien ermöglichen wir jungen Talenten, eigene Erfahrungen zu sammeln, internationale Methoden kennenzulernen und ihre Perspektive in den globalen wissenschaftlichen Austausch einzubringen. So entstehen nachhaltige Kapazitäten, die den Schutz der Wälder über Generationen sichern.

Unser Team für Forschung
Unser Team für Forschung








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